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Montag, 20. September 2021

MARTIN HEIDEGGER GESAMTAUSGABE BAND 008

MARTIN.HEIDEGGER.GESAMTAUSGABE.BAND.008.EBOOK-TEL

 
VITTORIO KLOSTERMANN | 2002 | PDF | RAR | 6,66 MB | ALLOS

Heideggers Gesamtausgabe ist keine historisch-kritische Ausgabe, sondern eine Ausgabe letzter Hand; das heißt, dass die Reihenfolge durch Heidegger selber festgelegt wurde und hat zur Folge, dass die Bände auch kein Register enthalten.

Zwar werden Anmerkungen Heideggers und manche Änderungen gesondert ausgewiesen, aber nicht systematisch auf Grundlage von Handschriften und Ausgaben die Textgeschichte sichtbar gemacht. Insbesondere erfährt die Gesamtausgabe Kritik hinsichtlich des Umgangs mit Stellen mit Bezug zum Nationalsozialismus und zum Judentum. Neben verschleiernden nachträglichen Änderungen durch Heidegger selbst wird auch von Fälschungen durch die Familie und die Herausgeberschaft berichtet. Zur Klärung der Vorwürfe wandte sich Verleger der Gesamtausgabe Vittorio E. Klostermann im Jahr 2015 an die Herausgeber und bat um Aufklärung über eventuelle Glättungen oder Streichungen.[1] In die daraufhin aufflammende Debatte meldete sich Klostermann u. a. mit Stellungnahmen und Leserbriefen zu Wort.[2]

Als erste Herausgabe der deutschen Ausgabe erschien 1975 der Band 24, Die Grundprobleme der Phänomenologie. Seitdem sind viele Bände auch als Übersetzungen in mehreren Sprachen herausgekommen. Herausragend ist hierbei die japanische Gesamtausgabe, welche zeitgleich mit der deutschen erscheint.

Die insgesamt 102 Bände der Gesamtausgabe von Heideggers Werk unterteilen sich wie folgt:

    I. Abteilung (Bände 1–16): Veröffentlichte Schriften 1910–1976: Sie umfasst die zu Lebzeiten von Heidegger herausgegebenen Schriften.
    II. Abteilung (Bände 17–63): Vorlesungen 1919–1944: diese bringt in zeitlicher Folge alle Vorlesungen Heideggers aus der Marburger (1923–1928) und der zweiten Freiburger Lehrtätigkeit (1928–1944). Am Ende der Abteilung wurden die frühen Freiburger Vorlesungen aus Heideggers Dozentenzeit aufgenommen. Nach Heidegger ist die Kenntnis dieser Abteilung eine notwendige Voraussetzung für das Verständnis der unveröffentlichten Abhandlungen.
    III. Abteilung (Bände 64–81): Unveröffentlichte Abhandlungen / Vorträge – Gedachtes: Sie umfasst zahlreiche bisher unveröffentlichte Abhandlungen aus verschiedenen Jahrzehnten.
    IV. Abteilung (Bände 82–102): Hinweise und Aufzeichnungen: Hier finden sich Hinweise zu veröffentlichten Schriften, Denksplitter, Briefe, die „Schwarzen Hefte“, in denen Heidegger über vier Jahrzehnte wichtige Einsichten verdichtet festgehalten hat. Diese erscheinen nach seinem Wunsch am Ende der Herausgabe der Gesamtausgabe.


I. Abteilung: Veröffentlichte Schriften 1910–1976


8. Was heißt Denken?

"Was heißt Denken?" versammelt Heideggers berühmte Vorlesungen zum Thema aus den Jahren 1951 und 1952. Warum denken wir noch nicht? "Das Bedenklichste ist, das wir noch nicht denken". Denn in das, "was Denken heißt, gelangen wir, wenn wir selber denken. Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen". Heidegger lagen von seinen Werken besonders diese Vorlesungen am Herzen.

Die 1954 im Max Niemeyer Verlag Tübingen als Einzelausgabe erschienenen, von Heidegger im Wintersemester 1951/52 und im Sommersemester 1952 an der Universität Freiburg unter dem Titel Was heißt Denken? gehaltenen Vorlesungen wurden für die Veröffentlichung in der Gesamtausgabe durch zwei bisher unveröffentlichte Texte ergänzt und mit den aus Heideggers Handexemplar entnommenen Verbesserungen und Randbemerkungen versehen. Bei den zwei hier erstmals edierten Texten handelt es sich um einen nicht vorgetragenen Textabschnitt aus der IX. Vorlesungsstunde im Wintersemester 1951/52 sowie um die letzte, nicht vorgetragene Vorlesung aus dem Sommersemester 1952.

Die beiden Vorlesungen enthalten eine grundlegende seinsgeschichtliche Besinnung auf das, was denken heißt in der zwiefach-einigen Ausrichtung dessen, was Denken bedeutet, und dessen, was das Denken dem Menschen geschichtlich aufgibt. Anfang und Ende der abendländischen Philosophie bilden den Horizont, in dem Heidegger die Frage nach dem Eigenen des Denkens und d.h. des Menschseins des Menschen als Da-sein stellt und bespricht. Die erste Vorlesung vom Wintersemester 1951/52 entfaltet sich als Auseindersetzung mit der Grundstellung Nietzsches, in der sich die abendländische Metaphysik vollendet. Die zweite Vorlesung vom Sommersemester 1952 enthält ein seinsgeschichtliches Gespräch mit Parmenides als jenem "erstanfänglichen" Denker, der die Zusammengehörigkeit von Sein und Denken zur Erfahrung gebracht hat.

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